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Smarphone displays

Die Entwicklung ist rasant: Eines der ersten Einsteiger-Smart­phones mit Android von HTC, das Wildfire, wartete im Erscheinungsjahr 2010 mit einer Bildschirmauflösung von 240 x 320 Pixeln auf, und das verteilt auf damals noch durchaus vertretbare 3,2 Zoll Display-Diagonale.

Mit einem guten Auge konnte man dabei die einzelnen Bildpunkte sogar ohne Lupe zählen.

Am anderen Ende der LG G3 Smartphone: Das Android-Gerät mit 5,5 Zoll großem Display und einer Auflösung von 1.440 x 2.560 Pixeln (Quad-HD) übertrifft jeden Full-HD-Fernseher.

Heute bieten die Top-Geräte der Hersteller Auflösungen, die jeden Full-HD-Fernseher übertreffen, das LG G3 beispielsweise bringt auf 5,5 Zoll stolze 1.440 x 2.560 Pixel (Quad-HD) unter – da wird es selbst mit einem Vergrößerungsglas schwer, die einzelnen Bildpunkte zu erkennen.

Bei der Kaufentscheidung achten viele Kunden zwar auf die Auflösung des Displays, können aber mit dem Begriff ppi (pixels per inch), also die Anzahl der Pixel pro Zoll, nichts anfangen.
So kann ein HD-­Panel auf einem 4-Zoll-Gerät noch sehr gut aussehen, dieselbe Auflösung wirkt bei einem 6-Zoll-Phablet dagegen pixelig.
Die wenigsten Käufer wissen zudem, dass ­Display nicht gleich Display ist, die beiden am häufigsten verwendeten Technologien LCD und OLED weisen teils gravierende Unterschiede auf.

LCDs bieten eine höhere Farbtreue

Der Terminus LCD dürfte vielen zumindest aus dem TV-Bereich bekannt sein, denn die Flüssigkristallanzeige (Liquid Crystal Display) ist seit Jahren im Gebrauch und kommt auch heute noch bei den meisten Smartphones zum Einsatz, so auch bei Apples iPhones oder besagtem LG G3.

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Bei einem LC-Display besteht jeder einzelne Bildpunkt aus insgesamt drei Subpixeln, kleinen Kristallen in den Farben Rot, Grün und Blau.
Unter dieser Schicht ist ein Beleuchtungspanel angebracht, dass die Subpixel von hinten anstrahlt.

Ein Polarisationsfilter regelt nun, welches Subpixel wie viel Licht erhält, und so können pro Bildpunkt viele Millionen Farbschattierungen erzeugt werden.
Bei der Darstellung eines Fußballrasens etwa ist das grüne Subpixel voll beleuchtet, die beiden anderen nur wenig, um den richtigen Grünton zu mischen.

Kapazitive Touchscreens reagieren auf Berührung: An der Stelle, wo die Haut den Monitor berührt, ändert sich die Ladung des ansonsten gleichmäßigen elektrischen Feldes.
 
Resistive Touchscreens reagieren auf Druck: Dort wo der Finger oder der Stift die zwei dicht übereinanderliegenden, leitfähigen Schichten zusammendrückt, fließt Strom.
 
Induktive Touchscreens reagieren auf magnetische Felder: In einem Stift sitzt eine Spule, die ein Magnetfeld erzeugt. Das Magnetfeld induziert Strom auf dem Metallgitter.
 
Optische Touchscreens reagieren auf Bewegungen: Fünf Infrarotkameras sind von unten auf ein 30 Zoll großes Display aus Plexiglas gerichtet. Es können – theoretisch – vier Personen gleichzeitig mit jeweils allen zehn Fingern auf dem Monitor arbeiten. 
 
Die LCD-Variante IPS zeichnet sich durch die Anordnung der Elektroden in einer Ebene (in plane switching) mit der Display-Oberfläche aus und bietet dadurch eine geringere Blickwinkelabhängigkeit. Während – gerade bei älteren LCDs – die Farben bei Betrachtung der Anzeige von der Seite zunehmend verfälscht ­werden, passiert dies etwa beim iPhone 6, das mit IPS ausgestattet ist, auch aus einem sehr ­spitzen Winkel nicht.

Vom technischen Ansatz her komplett anders als die LC-Displays sind OLED-Anzeigen.

Hier leuchten die einzelnen Subpixel selbst, sie bestehen aus organischen Leuchtdioden.

Vorteil: Um ein schwarzes Pixel zu erzeugen, werden die Subpixel einfach nicht angesteuert, was zum einen Strom spart und zum anderen den Kon­trast deutlich erhöht. smartphone_tr03_smallBeim Flüssigkristallbildschirm scheint auch bei einem schwarzen Pixel immer die Hintergrundbeleuchtung leicht durch, so dass kein echtes Schwarz erreicht werden kann.

Im Gegensatz zu LCD besteht bei der Amoled-Technologie (Aktiv-Matrix-OLED) nicht jeder Bildpunkt aus drei Subpixeln, sondern aus je einem grünen und abwechselnd einem blauen und einem roten.

Nur bei mit dem Suffix „plus“ gekennzeichneten Displays, die Samsung bei seinen Spitzenmodellen verwendet, hat jeder Bildpunkt drei Subpixel. Dies erlaubt eine stärkere Leuchtkraft, bringt aber auf der anderen Seite einen leicht höheren Stromverbrauch mit sich.


Während die meisten Smartphones heute noch mit klassischen flachen Displays ­ausgestattet sind, dürften schon im nächsten Jahr immer mehr Geräte mit biegsamen Anzeigen auf den Markt kommen.

Von LG kommt mit dem G Flex das erste Smartphone mit gebogenem Display auf den deutschen Markt. Mit rund 800 Euro hat das Luxus-Smartphone allerdings einen zum saftigen Kaufpreis.
 
Die 13-Megapixel-Kamera auf der Rückseite des LG G Flex schießt gute Bilder sowie hochauflösende Videos und verfügt über umfangreiche Funktionen wie Panorama-Modi oder einen Sprachauslöser.
 
Gebogene Gehäuse des LG G Flex soll mehr sein als ein Design-Gag und unter anderem eine bessere Ergonomie sowie höhere Qualität beim Telefonieren bringen.
 
Auch wenn der Bildschirm des LG G Flex mit 1.280 x 720 Bildpunkten nicht Full HD erreicht, ist er gestochen scharf und mit 15,2 Zentimetern (6 Zoll) Diagonale sehr groß. Durch die Wölbung gibt es zudem weniger Spiegelungen als bei anderen Geräten.
 
LG hat mit dem G Flex bereits ein solches Smartphone im Programm, und auch Samsung ist bei den Displays seiner ­Smartwatches am Puls der Zeit. Prototypen zeigen außerdem, dass auch komplett roll- oder faltbare Anzeigen keine Zukunftsmusik mehr sind, sondern bereits heute technisch machbar. Konkrete Produktankündigungen hat allerdings bislang noch kein Hersteller gewagt.

 

 

 

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